Besser leben im Bischhofshut

Breites Stadtrats-Bündnis will mehr Raum für Menschen, für Grün, für Handel und Wandel

INTERFRAKTIONELLE PRESSEMITTEILUNG

Die Fraktionen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, FW-FWG, FDP/Bürgerforum, DIE LINKE und ÖDP sowie Stadträte von Würzburger Liste und Zukunft für Würzburg haben sich mit dem Ziel eines Verkehrskonsenses für Würzburgs Innenstadt zusammengefunden. Nach fünf Monaten Arbeit und Verhandeln steht ein überparteilicher Grundsatzantrag für eine zukunftsgerichtete Mobilität weit über die Innenstadt hinaus: mit einem umfassenden strategischen Verkehrskonzept zur Verbesserung von Öffentlichem Personen-Nahverkehr (ÖPNV), Rad- und Fußverkehr bei gleichzeitiger Erhaltung und Optimierung der Erreichbarkeit der Innenstadt für den motorisierten Individualverkehr durch Bündelung in Parkhäusern und einer verbesserten Verkehrssteuerung (u.a. Parkleitsystem). So können kurz bis mittelfristig erhebliche Flächen für Menschen, für Grün, für Handel und Wandel gewonnen werden. Dies steigert Attraktivität, Umwelt- und Aufenthaltsqualität in der Innenstadt.

Klimabürgermeister Martin Heilig: „Bisher war die Stadtentwicklungs- und Verkehrspolitik stark geprägt von Einzelmaßnahmen und immer wiederkehrenden polarisierenden Diskussionen. Das wollen wir ändern und mit strategischem Weitblick alle relevanten Themenbereiche zusammen denken. Unser Bestreben ist, die notwendigen Einzelmaßnahmen aufeinander abzustimmen – sowohl im zeitlichen Kontext als auch bei der Berücksichtigung in den Haushalten der kommenden Jahre. Mit unserem Verkehrskonsens für Würzburgs Innenstadt können wir allen Menschen ein noch besseres Leben im Bischofshut ermöglichen, trotz Klimaerwärmung und zunehmenden Hitzewellen.“

Auch Josef Hofmann (FWG) ist überzeugt, dass der Stadtrat nun einen großen Schritt nach vorne macht: „In einem intensiven Austausch haben wir zunächst gemeinsame Ziele formuliert und anschließend die Stellschrauben für ein strategisches Verkehrskonzept erarbeitet, das es in dieser Art noch nie gab. Dabei war uns wichtig, dass die unterschiedlichen Anforderungen aller Verkehrsteilnehmer und Anwohner im gemeinsamen Verkehrskonsens berücksichtigt werden und wir zugleich positive Effekte für Handel und Wandel in der Innenstadt erzielen können. Mit dem Konsens ist sichergestellt, dass die Aufwertung der Innenstadt nur Zug um Zug mit dem Angebot von Parkplätzen in neuen Parkhäusern erfolgt. Zugleich wollen wir dabei eine Befriedung von Fußgängern und Radfahrern im Herzen der Stadt ein gutes Miteinander erreichen.“

„Ein weiteres wichtiges Kriterium ist für uns die weiterhin gute Erreichbarkeit der Innenstadt für alle Verkehrsteilnehmer, auch für den motorisierten Individualverkehr“, so Joachim Spatz (FDP). „Darüber hinaus soll der Öffentliche Nahverkehr Bürger, Pendler und Besucher Würzburgs aus Stadt und Land zum Umstieg einladen durch eine Taktverdichtung der Straßenbahn, Verzicht auf den Sommerfahrplan, die Erweiterung des „Busnetz+“ und das Schaffen von Park+Ride-Flächen. Ein verdichtetes Angebot mit abgestimmten Fahrplänen wird gerade auch die Bewohner aus dem Landkreis zum Umstieg einladen!“

Dazu Charlotte Schloßareck vom Bürgerforum Würzburg: „Wo Menschen sich wohlfühlen, verweilen sie länger. Dies trägt gleichzeitig zur Einkaufsattraktivität der Innenstadt bei. Der durch die Pandemie gebeutelte Einzelhandel soll mit einem ein Nahverkehr-Bonusprogramm von 50.000 € pro Jahr unterstützt werden. Mit der Errichtung des Park+Ride-Parkhauses in der Sanderau wird ein langjähriger Wunsch des Bürgerforums erfüllt.“

Für Sebastian Roth (DIE LINKE) ist es ein besonderes Anliegen, dass es samstags, sonn- und feiertags ein günstiges Park+Ride-Familienticket als Anreiz für den Umstieg auf den ÖPNV geben soll. „Wir als Fraktion sehen in diesem Verkehrskonsens die Chance, gemeinsam einen großen Schritt zu gehen, der uns dem Ziel einer attraktiven Innenstadt mit mehr Verweilflächen und Flaniermeilen näherbringt. Ebenso freuen wir uns, dass die anderen Fraktionen bereit sind, mit uns den ÖPNV in Würzburg weiter in den Fokus zu nehmen.“

Für Sandra Vorlová (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) ist dies der maßgebliche Punkt: „Wir wollen den gesamten Bereich nach und nach neugestalten und schon 2022/23 in die konkrete Planung gehen. Wir werden mehr Raum und Sicherheit für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen schaffen, Teilflächen entsiegeln, die freiwerdenden Flächen aufwerten und begrünen, um so die Lebensqualität zu erhöhen. Auch einen Spielplatz soll der Bischofshut bekommen.“

Willi Dürrnagel (Würzburger Liste) ergänzt: „Gerade vor dem Hintergrund einer alternden Bevölkerung beantragen wir die Einstellung eines Fußgängerbeauftragten. Erst mit der Erstellung eines Fußwegekonzeptes können wir Sicherheit und Barrierefreiheit garantieren.“

Raimund Binder (ödp): „Besonders wichtig ist uns neben den ökologischen Aspekten, dass die Würzburger in der Zellerau durch den Einstieg in das Anwohnerparken und die Sanderauer durch die Quartiersgarage in der Feggrube berücksichtigt werden. Die Verkehrswende ist nur mit den Bürgern zu machen.“

Wolfgang Baumann (Zukunft für Würzburg) erklärt: „Durch diesen gemeinsamen Antrag schaffen wir den Einstieg in eine neue Phase von anwohnerfreundlicherer und auf Klimaneutralität abzielender Innenstadtmobilität.“

Viele geplanten Maßnahmen sollen bereits in den Haushalten 2022/23 eingeplant werden. Die Antragsteller*innen wünschen sich eine zeitnahe Beantragung entsprechender Fördermittel.

Martin Heilig: „Ich danke allen Stadtratskolleg*innen, die sich in diesem Prozess eingebracht haben. Wir haben wichtige Ziele für ein besseres Leben im Bischofshut und den Weg dahin formuliert. Wir laden die anderen Fraktionen ein, diesen Weg mit uns gehen. Wir sollten uns nicht länger an Einzelaspekten abarbeiten, sondern das Ganze in den Blick nehmen.“

Interview mit Martin Heilig: HIER REGIERT GRÜN

Martin Heilig ist Bayerns erster Klimabürgermeister.  Bei der Kommunalwahl 2020 hat er in Würzburg ein sensationelles Ergebnis für uns GRÜNE geholt. Seit gut einem Jahr ist er im Amt. Was er schon geschafft hast, wo er hin will und was er von einer grünen Bundesregierung erwartet, erzählt er hier.

weiterlesen auf Seite 7 in “Das Magazin der bayerischen Grünen”
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Effektiver Klimaschutz kann umgesetzt werden

Statement zum Urteil des Bundesverfassungsgerichts
Das ist ein wegweisendes Urteil. Deutschland hat sich – im Klimaschutzgesetz – den Zielen des Pariser Klimaschutzabkommens verpflichtet. Das ist richtig und wichtig, um die Erderwärmung in verträglichen Grenzen zu halten. Das bedeutet aber ganz praktisch: über die nächsten Jahrzehnte darf nur noch eine bestimmte Menge an Treibhausgasen ausgestoßen werden. Die im Klimaschutzgesetz vorgesehenen, wenig ambitionierten Emissionsminderungen führen aber dazu, dass dieses Budget schon in 10 Jahren fast völlig aufgebraucht sein wird. Das aktuelle Klimaschutzgesetz des Bundes verfährt also nach dem Prinzip: wir lehnen uns jetzt zurück und in 10 Jahren müssen alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, um die Emissionen dann ganz schnell, ganz massiv zu reduzieren. Das ist weder fair, noch klug noch – und das ist seit heute klar – (grund-)rechtskonform.
Die Schlussfolgerung ist also: auf die nächsten 10 Jahre kommt es an. Wir müssen jetzt handeln und die Emissionen deutlich reduzieren. Dann können wir die Klimaziele einhalten und keine Generation wird überfordert. Bei der Neuaufstellung des Klimaschutzkonzeptes für die Stadt Würzburg wollen wir genau diesem Ansatz folgen und eine Minderung der städtischen Treibhausgasemissionen erreichen, die mit den Pariser Zielen in Einklang ist. Die gute Nachricht dabei: das sollte möglich sein, wenn wir auch von Bund, Land und der EU den Rückenwind bekommen, den wir brauchen. Effektiver Klimaschutz kann umgesetzt werden, wenn wir die Rahmenbedingungen richtig setzen. Die Technologien für deutlich mehr Klimaschutz sind vorhanden. Die Botschaft des Urteils ist also klar: Ärmel hochkrempeln und mehr Klimaschutz schon heute machen.

Österreichische Klimaministerin sorgt für „Wow“-Moment – Ministerin Gewessler begeistert beim digitalen Frühjahrsempfang der Grünen

Ministerin Gewessler begeistert beim digitalen Frühjahrsempfang der Grünen

Als Video-Botschaft aus Wien eingespielt sorgte die österreichische Leonore Gewessler für den „Wow“-Moment des ersten digitalen Frühjahrsempfangs der Würzburger Grünen, so Kreisvorsitzende Simone Artz. Die Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie in Österreich zeigte sich gut informiert über die Würzburger Grünen: „Ihr habt ja mit Patrick Friedl den ersten direkt gewählten Grünen im Bayerischen Landtag und einen Vorkämpfer in Sachen Klimaschutz, und mit Martin Heilig den ersten Klimabürgermeister Deutschlands, der sich für eine der Erderhitzung angepasste Stadt und eine Verkehrswende ins Zeug legt. Und Ihr habt mit Sebastian Hansen, dem zweiten Bürgermeister von Waldbüttelbrunn, einen jungen engagierten Kandidaten für die Bundestagswahlen.“ Und Leonore Gewessler machte deutlich, wie erfolgreiche grüne Politik für eine besseres Klima ins Werk gesetzt wird: „Klimaschutz ist der Weg, wie wir ein besseres Leben für alle gestalten. Dabei wollen wir niemand zurücklassen, „we will leave noone behind“, so wie es die Europäische Kommission auch im Green Deal sagt. Das ist einer der Schlüsselaspekte, um mit einer ambitionierten und zielsicheren Klimapolitik die Mehrheit der Bevölkerung zu motivieren: So gelingt es uns die positiven Aspekte in den Vordergrund zu stellen und zu zeigen, dass angenehmes Leben und Klimaschutz zusammen gehen.“ Die Klimakrise zu bewältigen sieht Österreichs Super-Ministerin Gewessler als „historische Aufgabe“, denn „gegen die Klimakrise gibt es keine Impfung“. Gewessler: „Wir haben an vielen Wenden zu arbeiten – an der Verkehrswende, Energiewende und Agrarwende.“

Anstelle des traditionellen Neujahrsempfangs hatte der Kreisverband Würzburg-Stadt der Grünen in diesem Jahr Corona-bedingt am Samstag zu einem digitalen Frühjahrsempfang eingeladen, an dem knapp 200 Gäste teilnahmen. In ihrer Begrüßung freute sich die Stadträtin und Kreisvorsitzende der Grünen Würzburg-Stadt, Simone Artz, über den gelungenen Start ins „Superwahljahr“ mit viel Rückenwind bei den Wahlen in Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz für die Grünen.

Die Moderation des digitalen Frühjahrsempfangs übernahmen mit Kerstin Celina und Patrick Friedl die Grünen-Landtagsabgeordneten aus Kürnach uns Würzburg. Klimabürgermeister und Kreisvorsitzender der Grünen Würzburg-Stadt, Martin Heilig, der bei der Kommunalwahl 2020 vor einem Jahr das beste Ergebnis von allen grünen OB-Kandidaten erzielt hatte, blickte in seiner Begrüßungsansprache auf das vergangene erfolgreiche Jahr zurück: „Wir konnten mit unseren Kernthemen wie Klimaschutz, Umwelt und Naturschutz viele Erfolge feiern. Würzburg ist ‚Hotspot der Klimaerhitzung‘. Deshalb ist mehr Grün und mehr sprudelndes Wasser in der Stadt so nötig. Wir müssen bei Klimaschutz und Klimaanpassung erfolgreich sein“, so Heilig.

Als Haupt-Rednerin freute sich Katharina Schulze, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bayerischen Landtag, digital in der „Grünen Hochburg Würzburg“ zu sein. „Frühling ist für mich immer eine Art Aufbruch“, so Schulze. Aufbruch bedeutet für sie, dass wir uns als Gesellschaft selbst bestimmen und nicht bestimmt werden. In ihrer emotionalen Rede lobt sie die gesellschaftliche Solidarität, die durch Corona entstanden ist, kritisiert aber auch die Corona Politik der Bundesregierung: „Dieses wunderbare Land hat es verdient besser regiert zu werden“. – Weltoffenheit sowie der Kampf gegen Rassismus, Sexismus und Antisemitismus sind für Schulze ein „grüner DNA-Baustein“. Für die Demokratie einstehen bedeute „hinsehen, wenn andere wegsehen“. Soziale Teilhabe ist ebenfalls ein wichtiger Baustein für den sozialen Zusammenhalt. „Dank Kerstin Celina als sozialpolitischer Sprecherin finden solche wichtigen Themen in ganz Bayern noch besser Gehör“, lobt die Fraktionsvorsitzende. Mut geben statt Angst machen und machen statt meckern lautet ihre Devise. Katharina Schulze: „Ich freue mich auf alle, die mit uns Grünen zusammen für an einem guten Morgen für alle Menschen arbeiten.“

Der Bundestagsdirektkandidat für den Wahlkreis Würzburg, Sebastian Hansen, stimmte mit seinem motivierenden Grußwort auf den bevorstehende Bundestagswahlkampf ein: „Verkehrswende schaffen wir nur, wenn Bund und Kommunen Hand in Hand arbeiten“. Hansen ist es wichtig den Nahverkehr zu stärken und attraktiver zu gestalten. „Wir müssen unsere Demokratie gegen Feinde*innen verteidigen“ ist ihm ein weiteres Anliegen. „Offen zu sein für andere Menschen“ wünscht sich auch Dr. Manuela Rottmann, unterfränkische Grünen-Bundestagsabgeordnete aus Hammelburg für den Wahlkampf. Hannah Oschmann und Samuel Kuhn von der Grünen Jugend berichteten dazu über aktuelle Aktionen, wie die Demonstration zur Aufnahme von Geflüchteten am Sonntag.

Bereichert wurde die Veranstaltung durch Poetry Slam Beiträge von Pauline Füg, Anna Stock und Lukas Kunkel sowie Musikeinspielungen der CD “Osaka, Namibia, Würzburg” des Trios “Schwander-Goltz-Kandert”. Die 15-jährige Schülerin Anna Stock beeindruckte mit gesellschaftskritischem Output und Sätzen wie „Corona nicht als Strafe sondern als Möglichkeit sehen und jetzt den richtigen Abzweig gehen“. Der Aschaffenburger Poetry Slammer Lukas Kunkel nahm die Zuhörer:innen mit auf seine feinsinnige „universale Geschichte“ und die Diplom-Psychologin Pauline Füg, die auf eine über 17-jährige Bühnenerfahrung zurückblicken kann, erntete viel „virtuellen Applaus“ für ihren persönlichen Blick auf neues digitales Leben in Zeiten der Pandemie.

Mit dem Anliegen „Jeden Tag eine grüne Tat“ und Betrachtungen aus dem aktuellen Entwurf des Bundestagswahlprogramms der Grünen mit dem Titel „Deutschland. Alles ist drin.“ verabschiedete sich der zehnköpfige Kreisvorstand der Würzburger Grünen von den Gästen.

https://gruene-wuerzburg.de/

Heilig: „Alle Neubauten in Würzburg sollen Solarenergie bekommen“ Stadtrat verabschiedet Grundsatzbeschluss zur Nutzung von Solarenergie auf Neubauten

Stadtrat verabschiedet Grundsatzbeschluss zur Nutzung von Solarenergie auf Neubauten

PRESSEMITTEILUNG vom 09.03.2021

Viele Kommunen machen es bereits vor und nun soll es auch in Würzburg eingeführt werden: Auf allen
Dächern von Neubauten soll in Zukunft Sonnenenergie genutzt werden. Ob in Form von Photovoltaik oder Solarthermie bleibt den Bauherren überlassen. Für städtische Neubauten und Sanierungsfälle im Eigentum der Stadt gilt dies bereits seit 2020. Klimabürgermeister Martin Heilig legte jetzt einen Grundsatzbeschluss vor, der diese Regelung zukünftig auch auf neue Gewerbe- und Wohnbauten ausweitet, die nicht im städtischen Besitz sind. Gesichert wird dieses durch Regelungen in Kauf- oder städtebaulichen Verträgen.

Für Gewerbebauten und Mehrgeschosswohnungen war das im Stadtrat auch weitgehend unumstritten. Kräftig ins Zeug legen mussten sich die Vertreterinnen der grünen Stadtratsfraktion dafür, dass das auch für den privaten Wohnungsneubau gilt.

„Um die Klimaziele in Würzburg zu erreichen, müssen in Zukunft verbindlich alle Potentiale für die Solarenergienutzung erschlossen werden. Die Stadt Würzburg sollte zu den Vorreiter-Kommunen gehören und zeigen, dass Sie den Klimaschutz ernst nimmt!“.

Stadträtin Dr. Sandra Vorlová

Das fand schließlich auch eine Mehrheit aus den Fraktionen von GRÜNEN, ödp/WL und Linken, ZfW sowie einzelnen Stadträtinnen der SPD sowie Oberbürgermeister Schuchardt und Bürgermeisterin Jörg.

Würzburg will bis 2045 klimaneutral sein. Damit Würzburg sein Klimaversprechen einhalten und die selbstgesteckten Ziele erreichen kann, erarbeitet das Umweltreferat unter Klimabürgermeister Martin Heilig derzeit ein umfangreiches Klimaschutzkonzept. Eine Prämisse steht dabei bereits fest: Ein wesentliches Handlungsfeld ist die Nutzung erneuerbarer Energien für die Erzeugung von Strom und Wärme. Das im Jahr 2012 formulierte Ausbauziel von einer installierten Gesamtleistung von 67 MWp bis 2020 konnten bisher erst wenig überzeugende 44 Prozent erreicht werden. Es besteht also dringlicher Handlungsbedarf.

Die Bayerische Staatsregierung hätte aus Sicht der Grünen schon längst eine entsprechende Gesetzesvorlage für Photovoltaik und Solarthermie bei privaten Neubauten erarbeiten müssen, hat aber bislang lediglich für 2022 eine solare Baupflicht für gewerbliche Neubauten angekündigt.

„Wenn wir weiter warten, bis die Landesregierung die Zeichen der Zeit erkennt, dann stellen wir uns gegen unser Klimaversprechen in Würzburg und werden die avisierten Klimaschutzziele krachend verfehlen. Dies wollen wir verhindern.“

Stadträtin Dr. Sandra Vorlova

Wie Klimabürgermeister Martin Heilig betont, berücksichtigt die von seinem Referat in Kooperation mit dem Baureferat ausgearbeitete Beschlussvorlage auch Ausnahmeregelungen, zum Beispiel mangels wirtschaftlicher Rentabilität, bis hin zu Befreiungsmöglichkeiten. Bei größeren Bauvorhaben werden darüber hinaus umfangreichere Energiekonzepte erforderlich sein.

„Es geht darum, mit Hilfe eines Grundsatzbeschlusses die Mindeststandards festzulegen. Auch unter Aspekten des Denkmalschutzes gibt es heute bereits gute technische Lösungen für eine verträgliche Integration in das Stadtbild. Ob Mieterstrommodelle oder Bürger*innenbeteiligung: Die WVV hält vielfältige Angebote und Dienstleistungen für Privatpersonen zur Errichtung von Photovoltaikanlagen bereit. Gezielte Beratung, attraktive Angebote und Förderprogramme sollen die neuen Vorgaben flankierend unterstützen.“

Klimabürgermeister Martin Heilig

Martin Heilig zum “Klimabürgermeister” für Würzburg gewählt

 

Foto:Patrick Friedl

Bei der konstitutierenden Sitzung des Würzburger Stadtrats am 4. Mai wurde Martin Heilig, Kreisvorsitzender und OB-Kandidat der Würzburger Grünen, zum hauptamtlichen Bürgermeister mit den Zuständigkeitsbereichen Klimaschutz und Umwelt gewählt. Eine große Mehrheit des Stadtrats war zuvor dem Vorschlag der GRÜNEN Stadtratsfraktion gefolgt, dass zweite*r und dritte*r Bürgermeister*in künftig hauptamtlich arbeiten. In der anschließenden Abstimmung wurde Martin Heilig von der Mehrheit der Stadträte zum zweiten Bürgermeister gewählt. Damit hat Würzburg nun als erste bayerische Stadt einen eigenen “Klimabürgermeister”, der sich vorrangig dem Thema Klima- und Umweltschutz widmet.

Zu seiner Wahl erklärt Heilig: “Ich freue mich sehr über das Vertrauen, das mir meine Kolleginnen und Kollegen im Stadtrat entgegengebracht haben. Ich werde mich mit ganzer Kraft dafür einsetzen, dass Würzburg bei Klima- und Umweltschutz in den kommenden Jahren große Schritte vorwärts macht. Das ist angesichts der Kessellage, die unsere Stadt zu einem Hotspot der Klimaerhitzung macht, auch dringend nötig. Wir haben in diesen Bereichen bereits viele gute Konzepte erarbeitet, nun muss es darum gehen, sie auch zügig umzusetzen. Dafür werde ich mich zusammen mit Verwaltung, Stadtrat und den Würzburgerinnen und Würzburgern einsetzen.”

Zudem wurde Judith Jörg (CSU) zur dritten Bürgermeisterin mit den Zuständigkeitsbereichen Schule und Sport gewählt.

Danke für 32,18% in der OB-Wahl

32,18% sind ein historisch starkes Ergebnis für einen GRÜNEN OB-Kandidaten in Würzburg. Danke an alle Wähler*innen, die mir ihr Vertrauen geschenkt haben und alle unsere Wahlkämpfer*innen für ihren engagierten Wahlkampf in den vergangenen Wochen!

Natürlich bin ich enttäuscht, dass es Christian Schuchardt gleich im ersten Wahlgang geschafft hat. Ich gratuliere ihm herzlich zur Wiederwahl.

Wie die neuen Mehrheiten im Stadtrat aussehen, werden wir in Kürze sehen und dann das Ergebnis genau analysieren.

Würzburger Grüne sagen Wahlkampfveranstaltungen zum Schutz der Gesundheit ab

 

Zur Eindämmung der Verbreitung des Corona-Virus sagen die Würzburger Grünen ihr für Samstag geplantes Fahrradstadtfest ab. Dazu erklärt OB-Kandidat Martin Heilig: “Aus Verantwortungsbewusstsein für die Gesundheit der Würzburgerinnen und Würzburger haben wir uns entschieden, unser Fahrradstadtfest an diesem Samstag und alle geplanten Veranstaltungen in den Stadtteilen abzusagen und unseren aufsuchenden Haustürwahlkampf einzustellen. Auch die große, öffentliche Wahlparty wird nicht stattfinden.

Wir wollen damit unseren Beitrag dazu leisten, dass sich das Corona-Virus möglichst wenig ausbreitet und Kranke und Ältere geschützt werden. An unseren Infoständen haben interessierte Bürgerinnen und Bürger weiterhin die Möglichkeit, sich über unsere Inhalte zu informieren und Fragen zur Kommunalwahl zu klären.

Wir appellieren außerdem an die Wählerinnen und Wähler, von ihrem Stimmrecht Gebrauch zu machen und beispielsweise schon jetzt direkt im Rathaus abzustimmen. Die Stadt Würzburg hat außerdem dankenswerterweise die Öffnungszeiten zur Beantragung von Briefwahlunterlagen (im Zimmer 133, barrierefreier Zugang) erweitert: heute und am Donnerstag von 8-18 Uhr, am Freitag von 8-15 Uhr. Jede abgegebene Stimme stärkt unsere Demokratie!”

Claudia Roth am Weltfrauentag in Würzburg: Wir müssen entschieden für die Gleichberechtigung von Frauen kämpfen!

 

Zu ihrer Veranstaltung zum Weltfrauentag durften sich die Würzburger GRÜNEN über die Unterstützung von Claudia Roth, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages seit 2013, freuen. Vor zahlreichen interessierten Zuschauerinnen und Zuschauern wies zunächst Barbara Lehrieder, Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN im Würzburger Stadtrat und Spitzenkandidatin bei der Kommunalwahl in einer Woche, auf die noch bestehenden Missstände in der Gesellschaft hin. „Wir fordern die volle Gleichstellung von Frauen im sozialen, kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Bereich“, so Lehrieder. „Wir Grüne leben das Prinzip der Parität bereits seit unseren Anfängen mit paritätisch besetzten Listen wie bei der Stadtratswahl, bei der 25 junge, jung gebliebene und erfahren Frauen aus den unterschiedlichsten Berufsfeldern für uns kandidieren.“

Anschließend betonte Martin Heilig, OB-Kandidat der Würzburger GRÜNEN, in seinem Beitrag, es sei nötig, sich nicht nur am Weltfrauentag, sondern auch an allen anderen Tagen des Jahres für die Gleichstellung von Frauen und ihre Rechte einzusetzen.

Danach widmete sich Claudia Roth in ihrer Rede den Erfolgen und Aufgaben der Frauenbewegung. Mittlerweile seien Frauen zwar vermehrt in hohen Ämtern in Politik und Wirtschaft vertreten. In den letzten Jahren sei aber eher ein Rückschritt zu erleben: so sei beispielsweise der Anteil von weiblichen Abgeordneten im Bundestag wieder gesunken. „Inakzeptabel“, so Roth, seien auch die weiterhin existierenden Differenzen zwischen Männern und Frauen beim Thema Gehalt. Auch dass es immer noch vielfach Gewalt gegen Frauen gebe, zeige, dass der Kampf für die Gleichberechtigung und Teilhabe von Frauen dringend notwendig sei. Zum Abschluss ihrer Rede rief Roth dazu auf, bei den Kommunalwahlen am nächsten Sonntag wählen zu gehen: Kommunen seien die „Werkstatt der Demokratie“, hier werde Politik konkret und anschaulich vor Ort gemacht.

Zum Thema Gehaltsungleichheit veranstaltet das Würzburger Frauenbündnis am Equal Pay Day am Dienstag, den 17. März um 12:30 Uhr, auch einen Flashmob am Oberen Markt. Alle Männer und Frauen sind herzlich eingeladen, mitzumachen und so ein Zeichen gegen Lohnungleichheit zu setzen.

“Klimaschutz muss bei allen städtischen Planungen oberste Priorität haben” – Zukunftsforum der Würzburger Grünen zum Thema Klimaschutz

(v.l.n.r.): OB-Kandidat Martin Heilig, Stadtrat und MdL Patrick Friedl, Stadtratskandidatin Sandra Vorlova, Stadtratskandidatin Molina Klingler, Stadträtin Karin Miethaner-Vent, Stadtrat Manfred Dürr, Ulrike Höfken, Staatsministerin für Umwelt Rheinland-Pfalz, Prof. Heiko Paeth, Univ. Würzburg (Foto: Mahmood Hwega)

Dem wichtigsten politischen Thema unserer Zeit, Klimaschutz, widmeten sich die Würzburger Grünen bei ihrem sechsten und abschließenden Zukunftsforum. Vor zahlreichen interessierten Bürgerinnen und Bürgern stellte Martin Heilig, OB-Kandidat der Würzburger Grünen, seine Ideen zum Thema Klimaschutz vor: “Ich werde mich dafür einsetzen, dass wir bis 2030 unsere Stromversorgung auf 100% Erneuerbare Energien umstellen. Außerdem brauchen wir konsequente Wärmedämmung bei unseren Gebäuden. Die Zeit des Zauderns und Zögerns muss angesichts der schon jetzt spürbaren Klimaerhitzung vorbei sein. Bei unserer Stadtplanung müssen wir Klimaschutz immer mitdenken und zum Beispiel für genügend grüne Oasen in unserer Innenstadt sorgen”, so Heilig.

Anschließend ging Heiko Paeth, Professor für Klimatologie an der Universität Würzburg, auf die Auswirkungen des Klimawandels in Unterfranken und Würzburg ein. Unterfranken sei heute schon eine der trockensten Regionen Deutschlands und bekomme den Klimawandel deutlich zu spüren. So habe es beispielsweise im Jahr 2018 bereits 37 Hitzetage im Maintal gegeben. Bis 2100 werde die Anzahl der Hitzetage nochmals auf durchschnittlich 52 Hitzetage pro Jahr steigen, so Paeth. In der Innenstadt sei es aufgrund des städtischen Wärmeinseleffekts sogar noch wärmer.

Danach legte Ulrike Höfken, Staatsministerin für Umwelt des Landes Rheinland-Pfalz, dar, was in Rheinland-Pfalz mit grüner Regierungsbeteiligung im Bereich Klimaschutz erreicht werden konnte. “In Rheinland-Pfalz kommt mittlerweile jede zweite Kilowattstunde Strom aus Erneuerbaren Energien.” Wesentlicher Grund für diesen Erfolg sei auch die gute Zusammenarbeit mit den Kommunen. Allerdings werde der Ausbau der Erneuerbaren Energien derzeit durch die schwarz-rote Bundesregierung massiv gebremst.

Bei der anschließenden Diskussion kamen verschiedene Aspekte des Themas Klimaschutz zur Sprache. “Da der Klimawandel im urbanen Raum Mensch, Tier- und Pflanzenwelt gleichermaßen bedroht, brauchen wir umfangreiche Maßnahmen zum Schutz der Biodiversität, etwa Staffelmahd-Konzepte, Blühwiesen statt Steingärten, resiliente Stadtbäume oder Gebäudebegrünung, durch die Stadt, aber auch Einzelpersonen”, erklärt Stadtratskandidatin Molina Klingler. “Unsere Neubaugebiete, z.B. die Erweiterung am Hubland, müssen klimaneutral konzipiert werden. Das geht auch im geförderten Wohnungsbau, wie die Passivhaussiedlung ‘Bahnstadt Heidelberg’ zeigt”, ergänzt Stadtrat und Stadtratskandidat Manfred Dürr. “Auf dem Weg zur klimaneutralen Stadt muss Würzburg die Energiewende anpacken und auf 100% Erneuerbare Energien umsteigen. Dazu gehört der Ausbau der Photovoltaik und Investitionen in Windkraftanlagen sowie grüne Energieträger”, so Stadtratskandidatin Sandra Vorlova. “Für die Klimaanpassung brauchen wir mehr Grün, vor allem Bäume, Dach- und Fassadenbegrünung, verbesserte Frischluftzufuhr, offenes Wasser, Abschattung und gute Belüftung der Gebäude. Ziel muss es auch sein, möglichst Wasser zurück zu halten und zum Gießen der Pflanzen im Sommer zu nutzen,” fügt Stadtrat und Stadtratskandidat Patrick Friedl hinzu. ” Wir müssen Wasser und lebendiges Grün in die Stadt und an die Häuser bringen! Für die Aussage bekommt man heute schon Beifall, das bedeutet aber auch, das beim Bauen Übliche umzukrempeln”, so abschließend Stadträtin und Stadtratskandidatin Karin Miethaner-Vent.